
Aufbruch im Westen
Die Margarethenhöhe in Essen ist eine Gartenstadt, die um 1910 erbaut wurde. Bekannt ist sie für ihre Architektur. Nach dem ersten Weltkrieg, bis Anfang der 1930er Jahre, war sie auch Standort einer Künstlerkolonie, die vor allem kunstgewerbliche Arbeiten, aber auch Kunstwerke produzierte. Die Ausstellung sollte die Band- breite dieser heterogenen Gruppe vorstellen.

Die Ausstellungsarchitektur stellt die Kunst ins räumliche Zentrum. Auf einem zentralen Podest wird eine exemplarische Auswahl von Kunstwerken und kunstgewerblichen Gegenständen präsentiert.

Die Architektur der Siedlung und der historische Kontext sind zurückhaltender und gleichförmiger gestaltet, sie sind der zentralen Installation vor- und nachgereiht. Für diese Bereiche sah der Entwurf „Lauben“- Strukturen aus hölzernen Rahmen vor, in die verschieden große Themenblöcke eingefügt werden konnten.

Die Laubenkonstruktionen ermöglichen, dass sehr unterschiedliche Objekte auf engem Raum als ein Ensemble wirken können. Die hölzernen Rahmen wurden weiß gekalkt, alle anderen Bauteile wurden in einem Mocca-farbigen Ton gestrichen.

Die hölzernen Rahmen der „Lauben“ stehen auf flachen Plattformen, auf denen Sockel, Vitrinen und Wandelemente auf- gebaut wurden. Jedes Thema erhielt ein eigenes „Haus“, in dem die ihm zugehörigen Exponate „wohnen“.

Exponate, die die Kunstwerke kontextualisieren sollten, wurden in unmittelbarer Nähe des runden Podests angeordnet. Um sie mit dem zentralen Podest zu „verklammern“ wurden schmale, hohe Wandelemente entworfen, die senkrecht zur Gebäudewand stehen und in Richtung des Podests weisen.

In den Seitenräumen wurden klassische Galeriesituationen geschaffen. Zwei dieser Räume werden ausschließlich durch Skulpturen bestimmt, hier wurden Gruppen kleiner Exponate einzelnen großen Figuren gegenübergestellt.

Aufbruch im Westen
Die Künstlersiedlung Margarethenhöhe
Ruhr Museum 2019
Gesamtleitung: Theo Grütter
Kuratorische Leitung: Axel Heimsoth
KuratorInnen: Dorothea Bessen, Achim Mikuscheid, Axel Timmermann, Christoph Wilmer, Carla Zimmermann
Ausstellungsgestaltung: Bernhard Denkinger | Architekt
Ausstellungsgrafik: Karsten Moll
Fotos: Deimel+Wittmar